Krankheiten der Vanda Orchideen
Vanda-Orchideen sind prinzipiell sehr pflegeleicht und gegenüber Schädlingen robust. Es gibt nur zwei Krankheiten, die ernst zu nehmen sind: Stammfäule und Staunässe. Ab und zu treten an den Blättern auch kleinere Pilzinfektionen auf, die man aber recht schnell in den Griff bekommt.
Stammfäule bei der Vanda
Die gefürchtete Stammfäule ist eine Pilzinfektion und führt im fortgeschrittenen Stadium zum Tot der Pflanze. Sie tritt sehr häufig auf, wenn der Standort zu kühl ist und gleichzeitig Wasser zu lange in den Blattachsen der Pflanze steht. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig darauf zu achten, dass Sprühnebel oder Regenwasser immer zügig abtrocknen kann. Oftmals sind auch Blattachsen mit einem alten Blütentrieb betroffen (wie auf meinen Bildern), da dort Wasseransammlungen noch schlechter abtrocknen können.
Schadbild der Stammfäule
In den meisten Fällen erkennt man an der betroffenen Stelle eine seltsame hellbraune Verfärbung, die sich immer mehr ins dunkelbraun verfärbt und anschließend größer wird. Anliegende Blätter fallen mit zunehmender Verbreitung im noch grünen Zustand ab. Auch Blütentriebe werden plötzlich braun oder es vertrocknen blitzartig (also innerhalb ein, zwei Wochen) mehrere Wurzeln komplett, obwohl man die Pflanze regelmäßig taucht.
Wer seine Pflanzen regelmäßig in Augenschein nimmt und plötzlich so ein unerklärbares Phänomen an seiner Vanda feststellt, sollte auf jeden Fall genauer hinsehen. Umso schneller man die Fäule findet, desto wahrscheinlicher sind die Überlebenschancen.
Bei Nichtbehandlung breitet sich die Fäule so weit aus, dass die Leiterbahnen komplett blockiert werden und die Pflanze vertrocknet.
Stammfäule behandeln
Die betroffene Vanda sollte vom restlichen Bestand getrennt werden. Allerdings muss der neue Standort weiterhin den Ansprüchen der Pflanze gerecht werden, damit sie nicht zusätzlich unnötig geschwächt wird. Die befallene Stelle an der Pflanze notfalls etwas freilegen, sie muss komplett abtrocknen können.
Es wird umgehend eine mehrmalige Behandlung mit einem Pilzmittel empfohlen, z.B. Cueva AF Tomatenpilzfrei oder Rosenpilzfrei. Breitet sich die braune Stelle nicht weiter aus, so ist der Zustand der Pflanze vorerst im grünen Bereich. Sobald die Vanda aus irgendwelchen Gründen erneut gestresst oder geschwächt wird (z.B. längerer Kälte- oder Trockenstress), kann es wieder zu einer Ausbreitung kommen.
Erfolgsaussichten der Behandlung
Bislang habe ich vier Vanda-Orchideen durch Stammfäule verloren und konnte noch keine betroffene Vanda retten. Das sind tatsächlich keine guten Aussichten.
Behandelt habe ich immer mehrmals mit dem Folicur Rosen-Pilzfrei-Spray, was bei mir leider nie zum gewünschten Erfolg führte. Allgemein wird die Heilungschance auch bei Fachleuten recht gering eingeschätzt, sie steigt aber, je zeitiger man den Befall feststellt und behandelt.
Staunässe oder Austrocknen der Vanda-Orchidee
Das zweite Problem, welches auftreten kann, ist entweder Staunässe oder Austrocknung der Pflanze. Beides ensteht durch nicht optimale Haltungsbedingungen.
Auftreten von Staunässe
Ist das Wurzelwerk der Vanda über einen längeren Zeitraum zu feucht, kann es schnell zu Staunässe und damit verbundenem Wurzelsterben kommen. Es ist wichtig, dass die Wurzeln der Pflanze immer wieder abtrocknen können bevor das nächste Mal gewässert wird.
Vorbeugung und Behandlung von Staunässe
Staunässe tritt hauptsächlich bei der Glasvasen- oder Topfkultur auf. Wird die Vanda im Tontopf, Teichkörbchen oder in einem Blumentopf aus Kunststoff mit Pinienrinde kultiviert, darf erst wieder getaucht werden, wenn das Substrat wirklich abgetrocknet ist. Außerdem muss zwingend für eine gute Belüftung des Standortes gesorgt werden.
Meine Erfahrung mit Ton- und Kunststofftöpfen zeigt, dass die Wurzeln im Inneren des Topfes häufig viel zu lange feucht bleiben, weil das Substrat in dem Topf über Tage nicht abtrocknet. Das hat zur Folge, dass die Wurzeln mit der Zeit absterben.
Als Sofortmaßnahme muss die Pflanze aus dem Topf geholt werden und komplett abtrocknen. Sie wird erst wieder getaucht, wenn alle Wurzeln silberfarben sind. Sollten sehr viele abgestorbene, gammlige Wurzeln vorhanden sein, können diese auch abgeschnitten werden.
Auftreten des Austrocknens
Die Wurzeln einer Vanda vertrocknen, wenn sie über einen längeren Zeitraum kein Wasser bekommen haben. Vor allem bei der wurzelnackten Haltung ist es notwendig, die vorhandenen Wurzeln regelmäßig zu tauchen und nicht nur zu besprühen, da diese Wassermenge der Pflanze nicht ausreicht. Die Wurzeln verkümmern und die Pflanze bekommt knittrige Blätter.
Vorbeugung und Behandlung bei Austrocknung

Die wurzelnackte Haltung von Vandeen ist nicht immer problemlos. Genau bei dieser Kulturart passiert es oft, dass die Pflanze zu wenig Wasser bekommt. Betroffene Pflanzen müssen sich regenerieren und somit jeden Tag für mindestens 30 Minuten getaucht werden. Bei warmer Heizungsluft im Winter sind längere Tauchgänge oder ein zusätzliches Besprühen notwendig. Sobald die Blätter der Vanda für längere Zeit wieder knackig sind, hat die Pflanze einen stabilen Zustand erreicht.
Möchte man bei der wurzelnackten Kultur bleiben, so müssen Länge und Häufigkeit des Tauchens an die Standortbedingungen besser angepasst werden. Je nach Jahreszeit varriert das und muss vom Besitzer durchgetestet werden. Die Pflanze zeigt aber durch faltig werdende Blätter immer ganz deutlich, sobald sie zu wenig Wasser bekommt. Zusätzlich kann man auch noch die Tillandsia usneoides an die Wurzeln der Vanda hängen und diese täglich mit besprühen. So wird die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze etwas erhöht.
Pilzinfektionen an Vanda-Orchideen
Ab und zu kommt es vor, dass sich an einzelnen Blättern braune Flecken bilden. Werden diese Flecken mit der Zeit größer, so handelt es sich meistens um eine Pilzinfektion. Damit sich diese Infektion nicht über die ganze Pflanze ausbreitet, entferne ich solche Blätter. Wenn die Flecken jedoch über mehrere Wochen hinweg nicht größer werden, lasse ich diese Blätter an der Pflanze.
Behandlung der Pilzinfektion Schritt für Schritt
Mit einer neuen Einweg-Rasierklinge schneidet man fein säuberlich das betroffene Blatt ab. Bitte sehr vorsichtig arbeiten, denn diese Rasierklingen sind mega scharf.
Danach bestreut man die Schnittstelle an der Pflanze entweder mit Zimt oder mit gemahlenem Holzkohlpulver (Holzkohle wird im Mörser fein zermahlen). Beides desinfiziert die Schnittstelle und bildet eine schöne Schutzschicht an der Wunde.