Vanda-Orchideen im Topf halten

Vanda-Orchideen im Tontopf

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten eine Vanda zu kultivieren. Man kann die Orchidee komplett wurzelnackt ans Fenster hängen und regelmäßig besprühen oder tauchen. Alternativ kann man sie in einer Glasvase halten, welche einmal die Woche für 30 Minuten mit Wasser gefüllt wird oder man pflanzt die Vanda in ein Körbchen, das mit Pinienrinde gefüllt ist und taucht die Pflanze samt Körbchen 1x die Woche.

Ich habe alle drei Varianten getestet und für mich hat sich die Topfkultur als optimal herausgestellt. Die Kultur in Tontöpfe oder Teakholzkörbchen ist prinzipiell gleich, allerdings haben sie verschiedene Vor- und Nachteile:

Vorteile & Nachteile der Tontöpfe

Vanda-Orchidee im Tontopf

Vorteile

  • Tontöpfe sind optisch sehr ansprechend.
  • Eingetopfte Vandeen kann man bequem in das Tauchgefäß stellen ohne das sie umkippen. Zudem müssen Tontöpfe nicht beschwert werden.
  • Die Feuchtigkeit bleibt durch die Pinienrinde länger an den Wurzeln und es ist in den meisten Fällen dennoch luftig genug, dass der Topf nach einigen Tagen komplett abtrocknen kann.
  • Je nach Umgebungstemperatur ist pro Woche nur 1-2x tauchen notwendig.
  • Es kommt keinerlei Wasser in die Blattachsen. Die Fäulegefahr ist sehr gering.

Nachteile

  • Die Pflanze mit Tontopf ist im vollgesogenen Zustand recht schwer. Hier muss ein richtiger Haken in die Wand gebohrt werden, weil eine Gardinenstange das Gewicht nicht unbeschadet aushält.
  • Wenn die Pflanze recht nah am Fenster hängt ist bei Tontöpfe zu beachten, dass der Ton im Glas große Kratzer hinterlassen kann. Hier empfehle ich eine kleine Polsterung aus Luftpolsterfolie.
  • Beim Umtopfen der Pflanze bleibt der Tontopf leider nur selten heile.
  • Einer der größten Nachteile: Bei schlechter Luftbewegung am Standort trocknet die Pinienrinde im Inneren des Topfes sehr schlecht ab, was zur Folge hat, dass die Wurzeln zu lange feucht bleiben und es zur Wurzelfäule kommt. Das war leider eines der Probleme, welches bei mir im Winter immer wieder auftritt und mich dazu bewog die Kultur in Tontöpfe aufzugeben.

Vorteile & Nachteile der Holzkörbe

Vanda-Orchideen im Teak-Holzkorb

Vorteile

  • Teakholz-Körbchen sind optisch sehr ansprechend und im vollgesogenem Zustand viel leichter als Tontöpfe.
  • Holzkörbe aus Teak oder Eiche verrotten nicht und bleiben lange ansehnlich.
  • Die Feuchtigkeit bleibt durch die Pinienrinde länger an den Wurzeln, aber das Innere trocknet dennoch schnell ab. Holzkörbe sind viel luftdurchlässiger als Tontöpfe.
  • Auch bei Holzkörben ist je nach Umgebungstemperatur nur 1-2x tauchen pro Woche notwendig.

Nachteile

  • Da der Abstand zwischen den Latten recht breit ist, fällt leider immer wieder mal Pinienrinde aus dem Boden heraus. Ich empfehle hier ganz grobe Pinienrinde zu kaufen und dort die größten Stücke zu verwenden. Alternativ kann man auch ein Stück Fliegengitter auf den Boden des Körbchens legen (hab ich selbst noch nicht getestet).
  • Die Wurzeln verwachsen stark mit dem Holz. Das ist eigentlich nicht schlimm, aber es wird problemlisch sobald man die Vanda umtopfen muss.
  • Holzkörbe müssen beim Tauchen mit Steinen oder ähnlichem beschwert werden, da sie sonst schwimmen.

Vanda-Orchidee in einen Topf pflanzen

Es gibt einige Körbchen zu Auswahl: Teakholzkörbchen, Holzkörbchen aus Eiche, Weidekörbchen, Gitterkörbe aus Kunststoff, Tontöpfe oder Keramiktöpfe. Anfangs entschied ich mich für die Tontöpfe, aber ich bin mittlerweile aufgrund der besseren Luftdurchlässigkeit auf Teakholzkörbchen umgestiegen.

Alle Töpfe haben gemeinsam: Die Wurzeln bleiben länger feucht, was den Vanda-Orchideen auf jeden Fall in der Wohnung besser gefällt. Zudem ist das Händling der Orchidee beim Tauchen oder allgemein im Umgang mit der Pflanze viel einfacher.

Welchen Topf und Pinienrinde kaufen?

Vanda-Orchideen in Tontöpfe & Holzkörben

Vor dem Kauf ist es wichtig den Durchmesser des Wurzelballens zu messen, so dass am Ende alle Wurzeln im Körbchen Platz finden. Bei mir haben die meisten Vandeen einen Topf mit 18-20 cm Innendurchmesser.

Als Substrat nehme ich sehr grobe Pinienrinde aus einer Orchideengärtnerei. Die Stücke haben dann meistens einen Durchmesser von 40 bis 50 mm oder größer.

Eintopfen Schritt 1: Vanda gut wässern

Die Vanda-Orchidee kommt vor dem Eintopfen für etwa eine Stunde in einen Eimer mit Wasser, so dass sich die Wurzeln richtig vollsaugen können. Danach lassen sie sich ganz leicht biegen und brechen nicht so schnell wie im trockenen Zustand.

Schritt 2: Wurzeln ins Gefäß kriegen

Die vollgesogene Vanda setze ich in das Gefäß und drehe die Pflanze im Kreis, so dass am Ende alle Wurzeln im Topf drinliegen. Nicht gewaltsam brechen oder biegen.

Schritt 3: Mit Pinienrinde auffüllen und fixieren

Nun fülle ich den Topf mit der groben Pinienrinde auf, größere Stücke platziere ich zwischen den Wurzeln. Teilweise stecke ich die Pinienrinde auch bei den seitlichen Löchern des Topfes rein, um so einige Leerräume aufzufüllen.

Zum Schluss befestige ich den Hänger aus Metall in den vorgesehenen Löcher des Topfes. Größere Pflanzen fixiere ich mit einem dünnen Hanfseil an dem Hänger, so dass die Pflanze sicherer im Topf sitzt.

Vanda ins Teakholzkörbchen pflanzen

Für Holzkörbchen empfehle ich ganz grobe Pinienrinde zu verwenden. Gut sortierte Orchideenhändler bieten eine Körnung von 30-40 mm an und diese ist optimal. Da die Latten der Holzkörbe einen 1-2 cm breiten Abstand haben, fällt kleinere Pinienrinde schnell durch.

Vanda-Orchideen tauchen & düngen

Das Tauchen und Düngen eingepflanzter Vanda-Orchideen ist recht problemlos. Generell tauche ich mit Regenwasser und notfalls mit einem 50:50 Gemisch aus Regenwasser und unserem kalkhaltigen Leitungswasser. Gedüngt wird ab März bis Oktober alle zwei Wochen mit einem hochwertigen Flüssigdünger für Orchideen aus der Orchideengärtnerei. Die Dosierung wähle ich etwas niedriger als auf der Verpackung angegeben.

Tauchen und wässern - wie oft und wie lange?

Ich habe meine Pflanzen an einem Westfenster im Wohnzimmer und Küche. Sie müssen im Winter wenn die Heizung läuft 1x wöchentlich für 30 Minuten getaucht werden. Aufgrund der Heizungsluft besprühe ich im Winter auch 2x täglich mit Regenwasser. Im Sommer, so ab Juni bis September, tauche ich die Vandeen dann 2x wöchentlich für 30 Minuten, da sie durch die warmen Temperaturen deutlich mehr Feuchtigkeit brauchen.

Vanda-Orchideen in der Badewanne tauchen

Wir sind Mitte 2022 umgezogen und welch Freude in eine Gegend mit kalkarmen Leitungswasser. Nun mache ich mir über das Mischen des Wassers mit Regenwasser keinerlei Gedanken mehr. Ich tauche alle meine Vandeen ganz bequem in der Badewanne. Sollte es im Sommer zu warm werden, so kann ich sie auch mit der Handbrause abduschen.

Orchideen unbedingt abtropfen lassen!

Tontopf abtropfen lassen

Bei mir auf dem Fensterbrett stehen unter den hängenden Vandeen noch ein paar Phalaenopsis-Orchideen. Damit diese Pflanzen von oben kein Topfwasser in die Blattachsen bekommen ist wichtig, dass die Gefäße nach dem Tauchen lange genug abtropfen können. Oftmals stelle ich die Tontöpfe auch noch mal auf ein Handtuch, damit sämtliches überschüssiges Wasser aufgesaugt werden kann.

Haltung im Topf - mein Fazit

Für mich ist die Kultur im Topf oder im Körbchen eine der besten Varianten für eine Vanda-Orchidee und meine positiven Erfahrungen bestätigen das. Alle meine Pflanzen sind gesund, blühen regelmäßig und entwickeln sich prächtig.

Natürlich gibt es auch Vanda-Besitzer, welche mit der wurzelnackten oder der Glasvasen-Haltung sehr gut zurecht kommen und super schöne Pflanzen haben. Jeder muss da die vorhandenen Methoden testen und die Beste für sich finden.

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